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Media / Politics / TV03.01.2014

30 Jahre Kommerzfernsehen – Der Niedergang des wirkmächtigsten Mediums

Die Ministerpräsidenten der CDU/CSU-regierten Länder drängten den damaligen sozialdemokratischen Bundeskanzler Helmut Schmidt, mehrere hundert Millionen für die Verkabelung von zwölf deutschen Städten auszugeben; was angesichts der damals beschränkten Frequenzen im Äther (es gab noch keine Satelliten und noch keine Digitalisierung) die technische Voraussetzung für die Programmvermehrung und damit für die Kommerzialisierung des Fernsehens war. (Jedoch keineswegs eine rechtliche Notwendigkeit, wie fälschlicherweise immer behauptet wurde.) Nach der „geistig moralischen“ Wende mit Helmut Kohl, ab September 1982, wurden dann Milliarden (von 10 Milliarden war die Rede) an öffentlichen Geldern für die Verkabelung und für die Propaganda zugunsten der Kommerzialisierung des Fernsehens freigegeben und zugleich – auch unter dem massiven Druck der privaten Printmedien – die politischen Entscheidungen getroffen, die wirkmächtige öffentliche Meinungsbildung über das Fernsehen dem (Werbe-)Markt zu überlassen. Woran schon Konrad Adenauer am Bundesverfassungsgericht scheiterte, nämlich ein „Adenauer-Fernsehen“ einzuführen, hat dann – mit der Vermehrung der Übertragungsmöglichkeiten über Kabel – Leo Kirch zusammen mit seinem Freund Helmut Kohl durchgesetzt: Die Hofberichterstattung für die CDU im Fernsehen. (Etwa mit den devoten Interviews „Zur Sache Kanzler“.)